Beate Uhses Erotik-Museum in Berlin: ein Symbol für öffentliche Akzeptanz von Sex und Erotik

Beate Uhses Erotik-Museum in Berlin: ein Symbol für öffentliche Akzeptanz von Sex und Erotik

Beate Uhses Erotik-Museum in Berlin: ein Symbol für öffentliche Akzeptanz von Sex und Erotik

n der heutigen Gesellschaft wird Sex immer mehr in der Öffentlichkeit diskutiert und auch Frauen berichten über ihre sexuellen Vorlieben und Bedürfnisse. Zwischen Freundinnen tauschen Frauen sich über ihre Sexpartner aus, aber auch in der Öffentlichkeit stehen immer mehr Frauen zu ihrer Liebe zu Sex und Masturbation. 

Doch das war nicht immer so! Früher wurde Masturbation verpönt und bis 1930 sogar als ungesund eingestuft. Vor allem die weibliche Sexualität wurde in der Öffentlichkeit nicht diskutiert. Stattdessen wurde das Bild vermittelt, dass gute Mädchen keusch sind und ihre Jungfräulichkeit erst mit der Ehe verlieren. Masturbation oder gar die sexuelle Befriedigung der Frauen beim Sex war ein Tabu-Thema. Stattdessen sollte die Frau den Mann befriedigen, hieß es. 

Und auch das Thema Verhütung war lange Zeit ein Mysterium. In den 50er Jahren war es in Deutschland sogar noch nicht erlaubt, Kondome an unverheiratete Paare zu verkaufen. 

Aber das Verhalten bezüglich von Sex und weiblicher Befriedigung änderte sich als Beate Uhse ins Bild trat. Heutzutage wird sie sogar als eine der einflussreichsten deutschen Frauen bezeichnet! 

Ursprünglich hat sie eine Pilotenausbildung gemacht, aber als sie von den Ängsten anderer Frauen hörte, die Sorgen über ungewollte Schwangerschaften hatten, verkaufte sie im Jahr 1947 eine Broschüre über die natürliche Kanus-Ogino-Verhütungsmethode. 

Daraufhin wandten sich immer mehr Frauen mit ihren Fragen über Sexualität und Verhütung an Beate Uhse. Sie entschloss sich dann im Jahr 1951 das “Versandhaus Beate Uhse” zu gründen, über das sie Kondome und Bücher über Erotik und Sexualität verkaufte. 

Und 1962 war es dann endlich so weit! Sie gründete den ersten Sex Shop der Welt in Flensburg mit dem Namen “Fachgeschäft für Ehegyiene”. Natürlich erregte dieser Laden für Sexspielzeug bei den deutschen Bürgern nicht nur positives Aufsehen. Viele Bürger waren erschüttert und verweigerten ihr sogar die Mitgliedschaft in verschiedenen Vereinen aufgrund von “sittlichen Bedenken”. 

Aber Beate Uhse ließ sich nicht einschüchtern. Stattdessen war sie immer drauf und dran, Sexualität und Erotik zu normalisieren und auch die weibliche Sexualität in öffentliche Diskussion zu bringen! 

Und dies hat sich ausgezahlt! Mit den Jahren wurden die Bürger in Deutschland und Europa offener gegenüber sexuellen Themen und nach Jahren von Sturheit und Kampf um ihren Shop, hat sie schließlich mehrere Auszeichnungen bekommen.

Dazu zählt auch die europäische Auszeichnung “Hot d’Or Honneur”, die sie ihm Jahr 2000 bekommen hat.

Vier Jahre vorher – im Jahr 1996 – hat sie sich endlich einen großen Traum erfüllt und in Berlin das Beate Uhse Erotik-Museum eröffnet. 

Das Museum befand sich im Bezirk von Charlottenburg zwischen Kurfürstendamm und Bahnhof Zoo und lag über einem Beate Uhse Sex Shop. 

Ausgestellt wurden auf 2 Etagen über 5000 kunstvolle Exemplare zum Thema Erotik. Dazu gehörten natürlich verschiedene Sextoys – sowohl für Männer als auch für Frauen, aber auch erotische Statuen und Bilder. 

Das Museum war eines der beliebtesten Ausstellungen in Berlin und das einzige Museum, dass sich vollkommen auf Sex und Erotik spezialisiert hat. 

Der Eintritt hat knappe 10 Euro gekostet und aufgrund der anzüglichen Kunst waren Besucher erst ab 18 Jahren gestattet. 

Leider wurde das Gebäude abgerissen und wieder aufgebaut, wobei die Räumlichkeiten bezüglich der Größe reduziert wurden. Ein Wiedereinzug war geplant, aber hat sich leider nicht als realistisch herausgestellt, weswegen das Beate Uhse Erotik-Museum im Jahr 2014 nach 18 Jahren seine Türen schloss. 

Dies war natürlich nicht nur ein wichtiges Symbol der Normalisierung von Sex und Erotik, sondern auch ein historischer Verlust der Berliner Kultur. Schließlich hat Beate Uhse lange Zeit dafür kämpfen müssen, solch ein Museum zu eröffnen! 

2020 wurden dann über 500 Kunstexemplare des Erotiks-Museum in dem Auktionshaus “Historika” versteigert, wobei erotische Skulpturen und Bilder neue Besitzer fanden!

Beate Uhse ist bereits einige Jahre davor im Jahr 2001 gestorben. Doch trotz ihres Totes und dem Ende des Erotik-Museums bleibt der Beate Uhse Online-Shop weiter am Laufen und verschönert das Sexleben vieler Frauen, Männer und Paare! 

Und zu wissen, dass der erste Sexshop weltweit in Deutschland eröffnet wurde und wir das größte Erotik-Museum zu seiner Zeit in Berlin ausstellen konnten, ist definitiv etwas, worauf wir stolz sein können! 

Schließlich zeigt es die aufgeschlossene Kultur der Deutschen und insbesondere der Berliner. Und auch wenn es nicht mehr operiert, wird es immer ein wichtiger Bestandsteil der Berliner Geschichte sein.